Ehrenamt sei Dank

Torsten Wilke packt mit an: vom Großbrand bis zum Zugunglück


Torsten Wilke packt mit an, im Job und in der Freizeit. Ob es um die Wasserversorgung der Nordstadt geht oder um Einsätze des Technischen Hilfswerks. Bei Letzterem ist der Anlagenmechaniker der Stadtwerke Neuss ehrenamtlich als Zugtruppenführer im Einsatz, wann immer es möglich ist. Wir berichten über sein besonderes Engagement im Rahmen unserer Ehrenamts-Serie ...

700x465-Torsten%20Wilke.jpgWenn Feuerwehr oder Polizei die Unterstützung des Technischen Hilfswerks (THW) der Ortsgruppe Grevenbroich anfordern, klingelt kurze Zeit später bei Torsten Wilke das Telefon. „Passiert dies während meiner Arbeitszeit, kläre ich zunächst mit meinem Meister und meinen Kollegen, ob es der betriebliche Ablauf zulässt, dass ich für den Einsatz zur Verfügung stehe. Wenn ja, geht es für mich los“, so der 29-jährige. Seit nunmehr 13 Jahren ist er im Team des THW. Gibt es grünes Licht für seine Teilnahme, fährt er zur THW-Unterkunft, zieht sich um und rückt mit den Kollegen aus. Zumeist in Begleitung einer Bergungsgruppe, die wird in der Regel immer mit angefordert. Je nachdem, um welche Art Einsatz es sich handelt, kommen weitere Kameraden mit. Ein kompletter „Technischer Zug“ besteht aus bis zu 25 Leuten.

Verantwortung für die Truppe

Als Zugtruppenführer ist Torsten Wilke für eine Vielzahl von Dingen verantwortlich. Zum Beispiel für die „personelle und materielle Einsatzbereitschaft“ des Zugtrupps, deren Sicherstellung und die zugehörige Logistik. Außerdem hat er für die Durchführung der übertragenen Einsatzaufgaben Sorge zu tragen. Von der Alarmierung des Zugs, über die Koordinierung seiner Einsatzkräfte, bis hin zum Kontakthalten zur Einsatzleitung und zu anderen am Einsatz beteiligten Organisationen wie Polizei oder Feuerwehr und natürlich zu den weiteren THW-Einheiten. Während des Einsatzes erledigt Torsten Wilke seine Arbeit von seinem Transporter aus, darin befindet sich sein Büro.

Ausbildung und Know-how

Außerhalb der Einsätze ist Torsten Wilke in seiner Position auch noch für den Ausbildungsstand seiner Leute verantwortlich. Das schließt das Monitoring und die eigene Durchführung von Ausbildungen mit ein. Zwei- bis dreimal pro Monat treffen sich die THW-Mitglieder der Ortsgruppe Grevenbroich routinemäßig, unter anderem zum Ausbildungsdienst, um die Einsatzfahrzeuge in Ordnung zu halten oder um Organisatorisches zu klären. Hinzu kommen Übungen und Lehrgänge. Die finden übrigens auch abends und an den Wochenenden statt. Das ehrenamtliche Engagement ist eben vor allem Freizeitvergnügen. „Die Übungen sind sehr wichtig. Technisches Know-how und Erfahrung kommen nicht von ungefähr. Dafür müssen wir regelmäßig trainieren. Das geht nicht so einfach nebenbei.“ Ein zeitintensives Hobby, für das man am besten auch den Rückhalt der Familie hat. „Viele von uns haben mit dem THW angefangen, während sie noch andere Hobbys hatten. Die treten dann oft in den Hintergrund. Neben dem THW bleibt für andere Hobbys kaum Zeit.“

700x465-Torsten-Wilke-THW.jpgSpaß macht der Dienst beim THW aber trotzdem. „Zum einen ist es die Motivation, zu helfen und das technische Wissen, welches man sich aneignet. Hinzu kommen der große Zusammenhalt und die Kameradschaft in der Truppe. Das ist nicht nur in der jeweiligen Ortsgruppe so. Wie hat es letztens noch ein Kollege ausgedrückt: Egal, wo man hinkommt, alle haben den gleichen Riss an der Waffel“, grinst Torsten Wilke. „Man kann zum Beispiel einen Kollegen aus Hamburg in ein Team aus München stecken und die Zusammenarbeit funktioniert sofort reibungslos.“

Verletztenbetreuung "Love Parade"

Das muss auch so sein, denn nicht jeder Einsatz ist Routine. „Natürlich gibt es auch Einsätze, die einen sehr fordern. Die Verletztenbetreuung beim Unglück der Love Parade zum Beispiel war hart. In solchen Fällen nimmt man die Emotionen war, muss aber professionell funktionieren und vor allem auch auf die Kollegen achtgeben. Wenn da einer starke Rückenschmerzen bekommt, obwohl er nichts getragen oder gehoben hat, dann wurde der mentale Stress zu groß. In dem Fall nimmt man den Kollegen zur Seite und schickt ihn zum Ausruhen. Dieser Einsatz war schon sehr fordernd. Auf der anderen Seite gab es auch schöne Momente, wie das Wiedersehen zweier Besucher direkt bei uns im Zelt. Die hatten sich während des Unglücks verloren. Deren Freude mitzubekommen, das war eine tolle Belohnung.“

Wasserdruck beim Wasserlassen

Für andere Verantwortung übernehmen, ihre Versorgung sicherstellen – das passt nicht nur zu Wilkes Engagement beim THW. Im Wasserwerk Broichhof hat der Anlagenmechaniker seinen Arbeitsplatz. Gemeinsam mit vier Kollegen gewährleisten die Wassertechniker und Elektriker, dass die Bürger das Grundnahrungsmittel Nr. 1 jederzeit geliefert bekommen - von erstklassiger Qualität und dank der sechs Vertikalbrunnen bei gleichbleibendem Leitungsdruck. Schwankungen, wie sie zum Beispiel in den Halbzeitpausen von wichtigen Fußballspielen entstehen können, weil viele Zuschauer zugleich ihre Toiletten benutzen, werden so ausgeglichen. Die Überwachung der Anlage außerhalb der Dienstzeiten übernimmt die Leitstelle der Stadtwerke. Sollte es zu einer Störung kommen, klingelt bei Torsten Wilke oder einem seiner Kollegen das Telefon. Wer Einsatzbereitschaft hat, fährt raus und erledigt die Sache. Klingt so, als hätte Torsten Wilke sein Hobby zu seinem Beruf gemacht – oder umgekehrt.

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