Der Bus-Einstieg: Keine Angst vor der Automatiktür

Als Busfahrer bei den Stadtwerken Neuss sehe ich an Haltestellen häufig Probleme, die Fahrgäste mit unseren Bustüren haben. Oft versuchen Fahrgäste gerade noch so den Bus zu erwischen, bevor die Türe schließt. Das sind zum Beispiel Fahrgäste mit Rollatoren, Gehstöcken oder Kinderwagen, die die Türen noch nicht erreicht haben, bevor diese schließt. Andere Fahrgäste halten sich bereits während des Schließvorgangs im Bus und  im Türbereich auf. Wenn dann die Türe zugeht – und sich ein Fahrgast zwischen den beiden Türen befindet – reagieren die Leute oft panisch, weil sie Angst haben eingeklemmt zu werden. Da kann ich Sie beruhigen – es passiert Ihnen nichts. Warum, möchte ich Ihnen gerne erklären…

Automatiktüren mit Lichtschranke für Ihren sicheren Ausstieg

Unsere gesamte Busflotte ist mit sogenannten Automatiktüren versehen. Dies bedeutet, dass Sie als Fahrgast die Türen im hinteren Bereich völlig selber steuern können, sobald Sie aussteigen möchten. Sobald ich an die Haltestelle herangefahren bin und die Türfreigabe betätige, können Sie als Fahrgast unmittelbar an den Tasten, welche an den Türen von innen sowie außen angebracht sind, selbstständig die Türe öffnen. Drücken Sie den Knopf, um die Türe zu öffnen, wird unsere Lichtschranke aktiv. Sie ist unter anderem der Grund, warum Sie keine Angst vor zu schnell schließenden Türen haben müssen.
Ist der Türbereich frei, greift diese Lichtschranke ein. Solange die Türe geöffnet ist, überprüft sie permanent,  ob sich Personen in diesem Bereich aufhalten. Ist der Bereich frei, schließt die Türe automatisch. Um Ihnen noch mehr Sicherheit bieten zu können, ist jede Türe außerdem mit einer Art Einklemmschutz versehen. Oftmals sehe ich, dass gerade jüngere Fahrgäste noch eben in die Türe “hineinspringen“. Merkt die Türe, dass sie gegen einen Widerstand drückt, beispielsweise gegen einen Kinderwagen oder aber den eigenen Ellenbogen, geht die Türe sofort wieder auf. Sie werden nicht eingeklemmt. Um diese Sicherheit täglich gewährleisten zu können, werden diese Sicherheitseinrichtungen vor jedem Fahrtantritt und bevor der Bus seinen Dienst aufnimmt vom Fahrer überprüft.

Bei Bedarf: Wir halten Ihre Türen länger auf

Gerade wenn Sie mit dem Kinderwagen oder dem Rollator unterwegs sind, können Sie natürlich nicht so schnell ein und aussteigen wie andere Fahrgäste. Aber auch darauf wurde geachtet. Jeder unserer Busse hat innen und außen im Bereich der hinteren Tür Kinderwagen- bzw. Rollstuhl-Tasten. Sobald Sie diese Taste für Ihren Haltewunsch betätigen, wird uns Busfahrern dies vorne im Display signalisiert. Damit bleibt die Türe solange geöffnet, bis sie von uns manuell wieder freigegeben wird.  Damit ist für Sie ein problemloses Ein- und Aussteigen möglich.

Tür-Absenkung und eingebaute Rollstuhlrampe

Die Rollstuhlrampe ist ebenfalls ein weiterer Bestandteil unserer Busse. Damit wir gerade Ihnen als Rollstuhlfahrer beim Ein- und Aussteigen behilflich sein können, klappen wir Ihnen gerne die Rollstuhlrampe heraus. Somit ist ein völlig problemloses Ein- und Aussteigen gewährleistet. Bitte haben Sie allerdings Verständnis dafür, wenn wir Sie mal nicht direkt beim Heranfahren an eine Haltestelle sehen, oder Fahrgäste ein Ticket kaufen möchten. Dann kann es schon mal einen kurzen Moment dauern, bis wir Ihnen helfen können. Am besten sagen Sie vorne bei uns kurz Bescheid, dass Sie mit möchten. Dann geht es ganz schnell. Signalisiert man innen im Bus mit der Rollstuhltaste, dass man aussteigen möchte, wird dies ebenfalls vorne bei uns im Display angezeigt und wir klappen Ihnen erneut die Rampe herunter.

Damit man aber auch so einfach wie möglich mit einem Kinderwagen oder Rollator den Bus verlassen kann, ohne immer die Rampe zu öffnen, verfügen alle unsere Busse über das sogenannte „Kneeling“, also eine  „Absenkung“. Das "Kneeling"  ist permanent eingeschaltet und greift völlig automatisch ein, sobald von mir als Fahrer die Türfreigabe an einer Haltestelle betätigt wurde. Nun senkt der Bus sich automatisch ab, um ein besseres Ein- und Aussteigen zu ermöglichen. Leider gibt es auch Fälle wo die Absenkung mal nicht eingreift, weil die Straßen- und Bodenverhältnisse dies nicht zulassen. Aber auch dies ist kein Problem: Ein kurzes Zeichen an mich und meine Kollegen und wir helfen Ihnen gern.

Fazit: Für die Türen im hinteren Bereich haben Sie die völlige Kontrolle. Sie öffnen diese mit den Tasten und sobald die Tür frei ist, schließt sie automatisch. Sollte die Türe dennoch schließen und Sie mittendrin sein: Keine Angst! Ihnen passiert nichts. Die Türe springt automatisch wieder auf. Um ein einfacheres und sicheres Ein- und Aussteigen den Fahrgästen mit Kinderwagen oder Rollator zu ermöglichen, drücken Sie einfach die Kinderwagen-Taste.

Ihr Sven Müller, Busfahrer

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