Wann immer es die Witterung zulässt, wird gebaut. Rund 26 Baustellen verzeichnet aktuell (Stand: Mai 2019) der Neusser Baustellenradar, der Ende 2018 online geschaltet worden ist. Allein 16 umfangreiche Maßnahmen werden derzeit von den Stadtwerken Neuss durchgeführt. Dazu zählen vor allem langfristige Vorhaben wie die Erneuerung von Wasser- oder Gasleitungen sowie Netzerweiterungen. Hinzu kommen kurzzeitige Reparaturarbeiten an undichten Leitungen oder die Verlegung neuer Hausanschlüsse. Rund um die Uhr sind die Rohrnetzmeister der Stadtwerke Neuss dafür im Einsatz. Für sie gilt 24/7 – die Abkürzung steht für die Bereitschaft einer Dienstleistung 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Denn ihr Auftrag ist die Versorgung der Neusser mit Gas, Wasser und Fernwärme – möglichst ohne Unterbrechung.

„Derzeit haben wir jede Menge kleiner und größerer Maßnahmen“, sagt Florian Krah. Er leitet die Abteilung Leitungsbetrieb / Technischer Kundendienst bei den Stadtwerken Neuss. Mit seinem 40-köpfigen Team verantwortet er den unterirdischen Arbeitsbereich rund um die Gas-, Wasser und Fernwärmeversorgung. In Zahlen bedeutet das: Rund 500 Kilometer Gasrohre, 400 Kilometer Wasserrohre und etwa 15 Kilometer Fernwärmerohre in Allerheiligen.

Versorgung von zwei Seiten sichergestellt

Längerfristige Baumaßnahmen gebe es derzeit etliche, so Krah. Als Beispiel nennt er den Kreitzweg in Holzheim;
„Dort wird das Gasnetz erweitert und es finden Sanierungsmaßnahmen zur Druckstabilisierung statt.“ Auch im Bereich Kölner Straße / Bonner Straße sind die Stadtwerke Neuss aktiv. Die alte Straßenbahnbrücke wird saniert, eine neue Fuß- und Radwegbrücke entsteht hier. „Daher mussten wir zwei Gasleitungen und eine Wasserleitung, die in der Brücke verlegt waren, trennen“, erklärt Krah. Die Bewohner auf der anderen Seite der Erft seien natürlich weiterhin versorgt. „Wir versuchen immer von zwei Seiten die Versorgung der Bewohner sicher zu stellen.“ Um gar nicht erst Versorgungsprobleme aufkommen zu lassen, finden daher solche Maßnahmen erst im Frühjahr oder Sommer statt. „Denn zu dieser Jahreszeit wird weniger Gas benötigt“, erläutert der Bauingenieur.

Anwohner werden vorher informiert

Mit zwei eigenen Kolonnen und vier beauftragten Fremdfirmen sind die Stadtwerke Neuss zur Zeit an diversen Stellen in der Stadt im Einsatz. Vor Start der jeweiligen Baumaßnahmen werden die Anwohner schriftlich informiert. Trotz akribischer Planung kann es passieren, dass sich Baumaßnahmen verzögern. So musste beispielsweise die Bauzeit am Nixhütter Weg verlängert werden. Ursache waren Qualitätsprobleme bei der grabenlosen Inliner-Sanierung der Gas- und Wasserleitungen. Diese mussten erst beseitigt werden erklärt Florian Krah. Folglich dauern die Sanierungsarbeiten an. „Das nervt natürlich jeden, der diese Durchgangsstraße nutzen muss“, weiß Krah. Die Sicherheit habe aber natürlich Vorrang. Für Ende Juli ist der Abschluss der Bauzeit nun geplant.

Keine Planung möglich im Tagesgeschäft

Doch längst nicht alle Maßnahmen sind planbar. „Wir haben vor allem viel Tagesgeschäft“, sagt Krah. Dann heißt es, schnell zu reagieren. Die Ursachen sind unterschiedlich: Mal läuft Wasser auf der Straße aus, oder Kunden haben Probleme mit Ihrem Hausanschluss. Mal funktionieren Hydranten nicht oder Kunden melden Gasgeruch. Mal brechen Rohre oder Versorgungsleitungen werden bei Bauarbeiten beschädigt. In all solchen Fällen müssen die Mitarbeiter der Stadtwerke Neuss rund um die Uhr rausfahren. Nur so ist sie sicher: die Versorgung der Neusser mit Gas, Wasser und Fernwärme.

Ihre Bärbel Broer, freie Journalistin und Autorin des Stadtwerke-Magazins