Die Stadtwerke pflanzen „einen Wald“: 1350 neue Bäume auf dem Wasserwerksgelände "Broichhof“  im Neusser Stadtwald

Als im Juni vor 2 Jahren das Sturmtief „Ela“ heranrollte, saß ich in der Nähe von Schloss Dyck bei einer Freundin zu Hause. Wir ließen uns 700x465-Aufforstung-Broichhof-Sturmschaden.jpgden Spargel schmecken, den wir zuvor beim Bauern gekauft hatten.  Ich erinnere mich noch gut, dass wir plötzlich das Gefühl hatten, die Welt ginge unter als der Sturm loslegte.  Es schepperte und windete was das Zeug  hielt - oder eben nicht hielt. Zwischenzeitlich hatten wir große Sorgen, ob das Hausdach halten würde. Als der Sturm sich legte, konnten wir von Glück sagen: Uns selbst ging es gut und am Haus waren nur ein paar Dachschindeln  zu Boden gefegt worden. Andere Menschen hatten leider nicht so viel Glück.  Und auch an anderen Häusern und Gebäuden NRWs sah das ganze weitaus schlimmer aus.  Darüber hinaus haben Bäume und Wälder großen Schaden genommen.  Darunter auch der Stadtwald im Neusser Norden.  Der Stadtwald ist nun auch der Grund, warum ich jetzt noch einmal so intensiv an diesen Tag zurückdenke…

1350 neue Bäume für den Stadtwald im Neusser Norden

Denn aktuell pflanzen einige meiner Stadtwerke-Kollegen gemeinsam mit der Haaner Firma Lürken insgesamt 1350 neue Bäume im Stadtwald-Gebiet. Genauer gesagt auf dem Grundstück des Wasserwerkes Broichhof, dass inmitten des Waldes liegt und von „Ela“ ebenfalls stark getroffen wurde. Das Wasserwerk betreiben wir, die Stadtwerke Neuss, und versorgen damit den Neusser Norden mit Trinkwasser. Insgesamt wurden dort 1200 Bäume unwiederbringlich entwurzelt und abgeknickt.  Darüber hinaus zerstörte der Sturm insgesamt 400m Zaun, die das Gebiet eingrenzen. Mein Kollege, Dieter Radermacher, koordiniert seither die Beseitigung aller Schäden auf dem Wasserwerksgelände, die durch den Sturm entstanden sind.  Er erzählte mir auch, was in den vergangenen zwei Jahren getan werden musste, damit heute neue Bäume gepflanzt werden können.

Der lange Weg vom Aufräumen bis zum ersten Setzling

700x465-Aufforstung-Broichhof-Pflanzengroesse.jpg„Das Wasserwerk hat durch „Ela“ zum Glück keinen Schaden genommen, aber das bewaldete Grundstück sah im wahrsten Sinne des Wortes wüst aus. Wir mussten uns überlegen, wie und welche Schäden wir zuerst beseitigen. Das war mitunter gar nicht so einfach.  Forstfirmen waren zu der Zeit mehr als ausgelastet und Arbeitsmaterial wie Kettensägen waren überall ausverkauft“, erinnert sich Dieter Radermacher in unserem Gespräch.  Mithilfe der Firma freistil konnte dennoch zeitnah mit den Aufräumarbeiten gestartet werden.  Die umgestürzten Bäume wurden zersägt, kleingeschnitten und gestapelt. Außerdem konnte der Grundstückszaun innerhalb von 8 Wochen repariert werden.  Der Abtransport der Baumstämme und des Holzes lief dann ab Winter 2014 an. Die letzten Bäume wurden Mitte 2015 vom Gelände abgeholt.  „Danach wurde der Waldboden in Ordnung gebracht“ erzählt Dieter Radermacher. „Für die Aufräumarbeiten und den Abtransport des Holzes wurde schweres Gerät benutzt. Das hat Spurrillen hinterlassen. Also musste der Waldboden erst einmal wieder in Ordnung gebracht werden, damit neue Pflanzen und Bäume überhaupt eine Chance haben zu wachsen.“ Danach habe man auch noch einmal abgewartet, damit sich Bäume selbst säen können. Insgesamt rund  100 Setzlinge sind auf diese natürliche Weise seither im Wachsen begriffen. Der Boden war nun also bereitet und die ersten Bäumchen haben sich selbst einen Platz gesucht. Doch 100 Setzlinge auf einer so großen Fläche machen noch keinen neuen Wald – Zeit für die Aufforstung.

Die Aufforstung - Ein neuer Mischwald entsteht

Der Stadtwald ist ein Mischwaldgebiet, so war es auch auf dem Grundstück des Wasserwerkes vor Sturm „Ela“. Dieser Wald soll nun wieder wachsen. „Am 14.11. haben wir begonnen insgesamt 1350 Bäume bei uns einzupflanzen“, so Dieter Radermacher. „Bis Ende nächster Woche wollen wir fertig sein.“  Dabei erfüllen die neuen Bäume auch noch einen ganz praktischen Zweck für die Wasserwerker: Sie verdrängen Brombeeren und Brennnesseln, die ansonsten zu unangenehmen Wegbegleitern bei Grundstücksbegehungen werden würden.  Diese sind unter anderem notwendig um an Grundwassermessstellen zu gelangen, die auf Gelände liegen. Außerdem müsse das Gebiet an den Grundstücksrändern regelmäßig von achtlos liegengelassenen und über den Zaun geworfenen Müll gereinigt werden, so Radermacher.

Gegen die Brennnesseln und für mehr neuen Mischwald werden 800 Stileichen, 150 Hainbuchen, 150 Winterlinden, 50 Ulmen und 200 Buchen gepflanzt. Die jetzt eingepflanzten Bäume sind zwischen 1,50m und 2m hoch. Bis sie die Größe ihrer Vorgänger erreicht haben, wird es allerdings noch etwa 30 Jahre dauern.

Wer regelmäßig im Stadtwald spazieren geht, kann also ab sofort den Bäumen beim Wachsen zuschauen.

In Vorfreude auf den neuen Wald
Ihre Jessica Wolf aus der Unternehmenskommunikation

Kommentare (2)

  1. Stadtwerke Neuss
    sagt:
    Hallo Herr Wilck, bei den Mitarbeitern, die Sie beim Einsammeln der Schutzhüllen gesehen haben, handelte es sich vermutlich um städtische Mitarbeiter, die sich um die Aufforstung des gesamten Stadtwaldgebietes kümmern.

    Wir, also die Stadtwerke Neuss, sind für das Wasserwerk Broichhof und die auf dem Grundstück befindliche Waldfläche zuständig. Das befindet sich ja im Stadtwald. Nur auf dem Gelände des Wasserwerks pflanzen wir aktuell die neuen Bäume.

    Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unserer Antwort Klarheit verschaffen konnten.
    Viele Grüße
    Ihr Stadtwerke Neuss-Redaktionsteam
  2. Rolf Wilck
    sagt:
    Bin etwas irritiert, habe noch vor einigen Wochen gesehen wie Mitarbeiter im Stadtwald, hunderte von Plastikschutzhüllen von Jungpflanzen einsammelten, die allesamt in der regenarmen Sommerzeit vertrocknet waren.
    Am vergangenen Mittwoch erzählte mir ein Mitarbeiter des Aufforstungsteams, daß auch Pappeln neu gepflanzt würden.
    Bitte um Aufklärung.
    MfG R. Wilck

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